3. Konzert: Dienstag, 19. November 2019, 20 Uhr

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Kent Nagano, Dirigent

Elisaveta Blumina, Klavier
Rupert Wachter, Klarinette
Joanna Kamenarska, Violine
Thomas Tyllack, Cello

O. Messiaen: Quartett für das Ende der Zeit
J. Brahms: 1. Sinfonie c-Moll op. 68

Die Beset­zung Quatuor pour la fin du Temps (Quartett über das Ende der Zeit) mit Klarinette, Violine, Violoncello und Kla­vier resultiert aus den besonderen Umständen seiner Entstehung: Olivier Messiaen komponierte es 1940 im Stamm­­la­­ger für Kriegsgefangene Görlitz (Stalag VIII), wo diese In­strumente nebst Spielern zur Verfügung standen. Dort fand auch im Januar 1941 die Uraufführung statt. Das ca. 50 Minu­ten dauernde Quartett ist ein zutiefst religiöses Werk: Sein Titel und drei Sätze (II, VI, VII) beziehen sich direkt auf den Beginn des zehnten Kapitels der Offenba­rung des Johan­nes: „Und ich sah einen star­ken Engel vom Him­mel her­ab­kom­men, der war mit ei­ner Wol­ke bekleidet und hatte den Re­gen­bogen auf seinem Haupt und ein Antlitz wie die Son­ne und Fü­ße wie Feu­er­säu­len. Und er setzte seinen rech­ten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde (Off. 10/1-2) Und der Engel hob sei­ne rechte Hand auf gen Himmel und schwur bei dem der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit … dass hinfort keine Zeit mehr sein soll, son­dern in den Tagen des siebten Engels, wenn er posaunen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Got­tes“ (Off. 10/5-7).

Als die Erste Sinfonie c-Moll op. 68 von Johannes Brahms am 4. November 1876 in Karlsruhe uraufgeführt wurde, nannte Hans von Bülow sie „die Zehnte Beethoven“. Dies war als bewusste Provokation der „Neudeutschen“ um Wagner und Liszt gedacht, die sich sowohl kompositorisch als auch mit Musikdrama und der sinfonischen Dichtung als die wahren Sachwalter des Beethovenschen Vermächtnisses präsentierten und auch Bruckner für sich okkupiert hatten. Erst Arnold Schönberg erkannte das Innovative dieser Kompositionsweise und wusste es zu würdigen, und befreite somit Brahms vom Image des rückwärtsgewandten „Klassizisten“.

Auszug aus Programmtext von Dr. Hans-Peter Rösler

Kent Nagano, geboren am 22. November 1951 in Berkeley, USA, ist ein amerikanischer Dirigent mit japanischen Wurzeln. Er ist berühmt für seine Interpretationen der Klarheit, Eleganz und Intelligenz. Eine sehr wichtige Zeit in Naganos Karriere war seine Zeit von 2000 bis 2006 als künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Mit der Spielzeit 2015/2016 übernahm Kent Nagano das Amt des Hamburgischen Generalmusikdirektors und Chefdirigenten des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg und der Staatsoper Hamburg. Im Bewusstsein der bedeutenden Tradition des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg und der Hamburgischen Staatsoper möchte Kent Nagano im Spannungsfeld zwischen sorgsamer Pflege eines breiten Repertoires und markanter Leidenschaft für das Neue ein eigenes und erkennbares Profil für die Musikstadt Hamburg entwickeln.

Die Pianistin Elisaveta Blumina begann ihre Ausbildung am Rimski Korsakow-Konservatorium St. Petersburg in den Fächern Klavier, Kammermusik und Liedbegleitung. Später setzte sie ihre Studien an der Hamburger Musikhochschule sowie am Konservatorium in Bern fort. Sie ist Echo Klassik Preisträgerin und künstlerische Leiterin des Hamburger Kammermusikfestes International.

Rupert Wachter studierte an der Hochschule für Musik Detmold bei Prof. Hans-Dietrich Klaus. Seine kammermusikalische Ausbildung wurde vor allem von Prof. Jost Michaels und dem Amadeus Quartett geprägt. Nach Engagements in Detmold und Recklinghausen, wurde er 1988 Soloklarinettist im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg. Er leitet die Klarinettenklasse der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

Joanna Kamenarska studierte zunächst bei Josef Radionov und mit 17 Jahren am Mozarteum Salzburg beim legendären Ruggiero Ricci. Sie erhielt den 3. Preis beim Internationalen Mozart Wettbewerb Salzburg 2002. 2007 wurde sie 2. Konzertmeisterin des NDR Sinfonieorchesters Hamburg. Seit 2008 ist sie Konzertmeisterin bei den Hamburger Philharmonikern.

Thomas Tyllack wurde in München geboren, wo er seine Ausbildung als Cellist bei Fritz Kiskalt absolvierte. 1982 legte er das Staatsexamen mit Auszeichnung ab, zwei Jahre später folgte das Meisterklassendiplom. Er besuchte Meisterkurse bei Radu Aldulescu und beim Alban Berg Quartett. 1984 wurde er Solocellist an der Deutschen Oper am Rhein in Duisburg. Seit 1986 ist er Solocellist bei den Philharmonikern Hamburg.

Restkarten können an der Abendkasse erworben werden, Vorbestellungen unter 040 796 60 08.

Sonderveranstaltung Diskurs in der Caféteria des Friedrich-Ebert-Gymnasiums: Mittwoch, den 27. November 2019, 20 Uhr

Diskurs
Clara Schumann (1819-1896)

Wunderkind, Konzertpianistin und Komponistin

Gäste:
Dr. Cornelia Bartsch, Musikwissenschaftlerin
Antonia Brinkers, Studentin der Musikwissenschaft


Karola Parry, Moderation

Kurzfristig konnte Frau Dr. Cornelia Bartsch für die Clara-Schumann-Forscherin Prof. Beatrix Borchard einspringen, die leider nicht nach Harburg kommen kann. Anlässlich des 200. Geburtstages von Clara Schumann beleuchten die Musikwissenschaftlerin Frau Dr. Cornelia Bartsch und die Musikwissenschaftsstudentin Antonia Brinkers der Hochschule für Musik und Theater Hamburg das Leben und Wirken der Ausnahmemusikerin in Vortrag und Diskussion.

Cornelia Bartsch studierte Schulmusik, Musikwissenschaft, Germanistik und Politologie an der Universität Osnabrück, der Freien Universität Berlin sowie der Hochschule der Künste Berlin. Sie promovierte an der Universität der Künste Berlin (Fanny Hensel, geb. Mendelssohn Bartholdy. Musik als Korrespondenz), und lehrte ebendort sowie anschließend (2007–09) am Musikwissenschaftlichen Seminar der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Paderborn, der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (2009–2010, als Vertretungsprofessorin) und (2011–2017) am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel. Seit 1. April 2017 Verwaltung des Lehrstuhls Kulturgeschichte der Musik / Musik und Gender der Universität Oldenburg.

Restkarten nur an der Abendkasse.

Eine Anfahrtsbeschreibung Caféteria finden hier.

4. Konzert: Montag, 16. Dezember 2019, 20 Uhr

Hamburger Camerata
Gustav Frielinghaus, Leitung
Martin Stadtfeld, Klavier

F. Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll
P. I. Tschaikowsky: Die Jahreszeiten op. 37b

Fassungen für Streichorchester

Charakterstücke aus der Romantik

Als einer der Vorreiter der romantischen Musik schrieb Frédéric Chopin einen extrem virtuosen aber auch sehr gefühlvollen Klavierpart. Sein erstes Klavierkonzert ist eigentlich sein zweites – das Klavier, Chopins eigenes Instrument, brilliert hier ohne Schranken. Das e-moll-Konzert darf bis heute im Repertoire keines Pianisten fehlen – im Konzert der Hamburger Camerata wird das Klavierspiel von Martin Stadtfeld, Artist in Residence in der Saison 2019/20, zu genießen sein. Nicht weniger romantisch komponierte Peter Tschaikowsky. Seine zwölf Klavierstücke op. 37 können als kleine Schwester von Vivaldis „Jahreszeiten“ durchgehen – sie durchschreiten monatsweise das Jahr und bieten auch einen Einblick in die „russische Seele“, die der westlich orientierte Tschaikowsky doch nie vergessen hat. Konzertmeister Gustav Frielinghaus führt die Hamburger Camerata und ihre Gäste einmal durch das Jahr.

Begonnen hat die Laufbahn von Martin Stadtfeld mit einem Klavier vom Räumungsverkauf. Schon mit sieben Jahren steht sein Berufswunsch fest: Konzertpianist. Früh erkundet er die Regeln und Geheimnisse von Kontrapunkt und Harmonielehre; als Jungstudent kommt er in Frankfurt in die Klasse von Lev Natochenny. Es beginnt die Zeit, in der Stadtfeld bei Wettbewerben für Furore sorgt, er gewinnt Preise in Paris, in Bozen – und in Leipzig. Den dortigen Bach-Wettbewerb kann Martin Stadtfeld im Jahr 2002 als Gewinner des ersten Preises für sich entscheiden.

Es ist dies eine Auszeichnung mit Symbol-Charakter. Denn die Musik von Johann Sebastian Bach ist für den Pianisten wie das Cape Canaveral der Musik. Von hier aus führen alle Wege in den Kosmos der Musikgeschichte. Kein Wunder also, dass Stadtfelds erste CD-Aufnahme wie eine Rakete zündet: Ausgerechnet mit einem der heikelsten Werke der gesamten Klavierliteratur, mit Bachs „Goldberg-Variationen“, beginnt der 22-jährige Pianist seine Aufnahme-Karriere. Wie einst Glenn Gould – noch dazu beim selben Label. Das Presse-Echo ist weltweit groß und inzwischen ist Martin Stadtfeld heimisch auf den berühmten Konzertpodien der Welt und Gast bei den großen Orchestern und Festivals.

Doch der Erfolg hat Martin Stadtfeld nicht in ein Korsett wachsen lassen, geschnürt von den Gesetzen des Marktes, vielmehr hat er sich seine Unverkrampftheit bewahrt, ob beim Üben im heimischen Klavier-Studio mitten im Ruhrgebiet, bei der Zusammenstellung von beziehungsreichen Konzertprogrammen oder beim Komponieren eigener Werke. „Musik wirkt sehr unmittelbar auf uns Menschen. Einfache Harmonien können in jedem von uns etwas auslösen. Daher steht Musik für Menschlichkeit, für universelle Gefühle wie Trost, Hoffnung – und auch eine ständige Auseinandersetzung mit uns selbst.“ Mehr über Martin Stadtfeld finden Sie hier.

Restkarten können an der Abendkasse erworben werden, Vorbestellungen ab 25.11.2019 unter 040 796 60 08.

Morgenfeier Sonntag, 5. Januar 2020, 11 Uhr

Mechtild Borrmann liest aus ihrem Buch „Grenzgänger“

Shoko Kuroe, Klavier

Dmitri Kabalewski: Schneesturm aus den „Klavierstücken für Kinder“ op. 27 Nr. 23
Selim Palmgren: Snöflinger op. 57 Nr. 2
Walter Niemann: Winterstürme aus den „Heidebildern“ op. 12 Nr. 5
Ilmari Hannikainen: Ensi lumi op. 11b Nr. 5
William Gillock: Sleighbells in the Snow
Claude Debussy: …Des pas sur la neige aus „Préludes Premier Livre“
Claude Debussy: The snow is dancing aus “Children’s Corner”

Die vielfach ausgezeichnete Autorin Borrmann, die mit ihren Zeitgeschichte-Romanen „Grenzgänger“ und „Trümmerkind“ monatelang auf der Spiegel-Bestseller-Liste stand, erzählt mit der ihr eigenen soghaft-präzisen Sprache die Geschichte einer lebenshungrigen Frau – ein ehemaliges Heimkind – , die an Gerechtigkeit glaubt und daran verzweifelt.

Spannung und Zeitgeschichte miteinander zu verknüpfen, versteht Borrmann wie keine andere deutsche Autorin. „Grenzgänger“ ist ein packender wie aufwühlender Roman, eingebettet in ein düsteres Stück Zeitgeschichte – die 50er und 60er Jahre in Deutschland.

Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend am Niederrhein. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, war sie u.a. als Tanz- und Theaterpädagogin und Gastronomin tätig. Mit „Wer das Schweigen bricht“ schrieb sie einen Bestseller, der mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet wurde und wochenlang auf der KrimiZeit-Bestenliste zu finden war. Für den „Geiger“ wurde Mechtild Borrmann als erste deutsche Autorin mit dem renommierten französischen Publikumspreis „Grand Prix des Lectrices“ der Zeitschrift Elle ausgezeichnet. 2015 wurde sie mit „Die andere Hälfte der Hoffnung“ für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Mechtild Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld.

Der Besuch dieser Veranstaltung ist nur nach Maßgabe vorhandener Plätze möglich. Das Freihalten von Plätzen für Späterkommende ist nicht möglich. Restkarten für 15 € nur an der Tageskasse ab 10:30.

Veranstaltungsort: Harburger Theater / Saal des Helmsmuseums, Museumsplatz 2, S-Bahn Harburg Rathaus

2. Konzert: Montag, 21. Oktober 2019, 20 Uhr

Symphonieorchester der Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Ulrich Windfuhr, Dirigent
Lutong Zhang, Violine – Klasse Prof. C. Schickedanz

R. Wagner: Vorspiel zum ersten Aufzug
Karfreitagszauber aus Parsifal
J. Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47
I. Strawinsky: Le sacre du printemps

Ulrich Windfuhr, in Heidelberg geboren, aufgewachsen in Düsseldorf, erhielt bereits in frühem Alter Klavierunterricht. 1978 nahm er sein Studium an der Musikhochschule Köln auf. 1985 war er Preisträger beim Internationalen Dirigierwettbewerb Vittorio Gui und 1986 beim Internationalen Dirigierwettbewerb Janos Ferencsic in Budapest. Nach Kapellmeisterpositionen in Dortmund, Augsburg, Nürnberg und Hannover wurde er Generalmusikdirektor in Karlsruhe und Kiel. 2006 bis 2012 war er ständiger Gastdirigent an der Deutschen Oper Berlin. 2007 wurde Ulrich Windfuhr auf die Professur für Dirigieren an die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig berufen. Im Herbst 2013 übernahm Ulrich Windfuhr den Lehrstuhl für Dirigieren und Orchesterleitung an der Hochschule in Hamburg und ist seitdem künstlerischer Leiter des Symphonieorchesters der Hochschule für Musik und Theater. Außerdem arbeitet er seitdem mit den Hamburger Symphonikern zusammen.

Lutong Zhang erhielt ihren ersten Violinunterricht bei ihrem Vater. Bis zu ihrem 16. Lebensjahr war sie Jungstudentin an der Musikschule des Central Conservatory of Music in Beijing. Von 2009 bis 2016 studierte sie an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Viviane Hagner und Prof. Bernhard Hartog, wo sie ihr Diplom­ und ihr Masterstudium erfolgreich abschloss. Sie war Stipendiatin der Ad In nitum Foundation und des DAAD. Von 2014 bis 2015 war sie Akademistin im Konzerthausorchester Berlin. Im Dezember 2014 gewann sie beim Violinwettbewerb der Ibolyka­ Gyarfas­Stiftung einen Förderpreis. Seit April 2016 bereitet sie sich bei Prof. Christoph Schickedanz an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg auf ihr Konzertexamen vor.

1. Konzert: Sonntag, 15. September 2019, 20 Uhr

Atos Klaviertrio &
Annette von Hehn, Violine
Stefan Heinemeyer, Violoncello
Thomas Hoppe, Klavier

Johanna Staemmler, Violine
Teresa Schwamm, Viola

„Wunderkinder“

W. A. Mozart: Klaviertrio C-Dur KV 548
F. Mendelssohn: Klaviertrio d-Moll op. 49
E. Korngold: Klavierquintett E-Dur op. 15

Rund um den Globus wird das ATOS Trio vom Publikum bejubelt. Am Sonntag, den 15. September 2019 um 20 Uhr kommt das von der Kritik gefeierte Klaviertrio für das 1. Konzert der Musikgemeinde in der neuen Saison nach Harburg in die Friedrich-Ebert-Halle. Die Geigerin Annette von Hehn, der Cellist Stefan Heinemeyer und der Pianist Thomas Hoppe erobern gemeinsam seit 2003 weltweit die großen Konzertreihen. In „akkordarbeit“ – so heißt die vom Trio in Berlin ins Leben gerufene Konzertreihe – stellen die für ihren Ausdruck, ihre Dynamik und ihren warmen und expressiven Klang hochgelobten Musiker Programme zusammen, die verschiedene Themen, Musikstile und -epochen beleuchten. In Harburg wird der Konzertabend mit dem Titel „Wunderkinder“ zu hören sein. Neben dem Klaviertrio C-Dur von W. A. Mozart und dem Klaviertrio d-Moll von F. Mendelssohn steht unter dieser Überschrift außerdem ein Klavierquintett des Komponisten E. Korngold auf dem Programm. Für das in der Tonart E-Dur geschriebene und 1923 in Hamburg uraufgeführte spätromantische Stück ergänzen die Geigerin Johanna Staemmler und die Bratschistin Teresa Schwamm das Ensemble zum Quintett.

Restkarten können an der Abendkasse erworben werden, Vorbestellungen unter 040 796 60 08.

10. Konzert: Sonnabend, 15. Juni 2019, 20 Uhr

Symphoniker Hamburg
Ion Marin, Dirigent
Teresa Beldi, Violoncello

A. Dvořák: Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll op. 104
F. Schubert: Symphonie Nr. 4 c-Moll D 417 „Tragische“

Franz Grillparzer fragte einst: »Sind die Molltonarten nicht die Weiber der Musik?« Dvořák hatte jedenfalls Liebeskummer, als er sein berühmtes Cellokonzert in h-Moll schrieb: Er dachte an seine große Jugendliebe, die für ihn immer unerreichbar gewesen war – und sagte über das herzzerreißende Virtuosenkonzert: »Denken Sie sich einen Jungen, der verliebt ist – das ist der Inhalt.« Außerdem erklingt eine frühe Moll-Symphonie von Schubert, komponiert im Alter von gerade 19 Jahren: Sie trägt den Beinamen »Tragische« und weist ebenfalls leidenschaftliche Passagen auf. (Quelle: Symphoniker Hamburg)

Ion Marin wurde in Rumänien geboren und studierte Komposition, Klavier und Dirigieren an der George Enescu Musikakademie und am Salzburger Mozarteum. Im Jahr 1986 übersiedelte er aus Protest gegen die rumänische Diktatur nach Wien. Dort wurde er während Claudio Abbados Amtszeit (1987-1991) zum ständigen Gastdirigenten der Wiener Staatsoper ernannt und erhielte wichtige künstlerische Impulse durch die Zusammenarbeit mit Herbert von Karajan und Carlos Kleiber.

Ion Marin fasziniert in der internationalen Musikszene als einer der wenigen Dirigenten, die sowohl im sinfonischen Bereich als auch auf der Opernbühne auf höchstem Niveau arbeiten. Er ist regelmäßig an den größten Opernhäusern der Welt, darunter an der Metropolitan Opera, dem Teatro alla Scala, der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen Staatsoper und der Opéra national de Paris zu Gast. Er dirigierte nahezu alle großen europäischen Orchester, wie die Berliner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, die Staatskapelle Dresden, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das London Symphony Orchestra, das Philharmonia Orchester, das Orchestre National de France, das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia und das St. Petersburg Philharmonic. Seit der Saison 2014/15 ist er der Erste Gastdirigent der Symphoniker Hamburg.

Teresa Beldi wurde 1993 in Hamburg geboren und erhielt ihren ersten Cellounterricht im Alter von fünf Jahren bei Prof. Clemens Malich. 2007 erhielt sie ein Stipendium der „Initiative Jugendkammermusik Hamburg” und begann ihr Jungstudium an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg im Rahmen der „Andreas Franke Akademie“. In 2010 gewann Teresa den “Young ClassX” Solistenpreis und spielte infolgedessen ihr Debüt als Solistin in der Laeiszhalle Hamburg.

Von 2011-2016 studierte Teresa mit Prof. Hillel Zori an der Buchmann-Mehta School of Music in Tel-Aviv im Rahmen des „Adler Program for Outstanding Foreign Students“.  2013 erhielt sie ein „Certificate of Excellence” von Maestro Zubin Mehta für ihre herausragenden musikalischen Leistungen. Mehrere Solo-Rezitale in Jerusalem mit Live-Übertragung des israelischen Radiosenders „Kol Hamusica“ folgten. 2016 spielte sie als Solistin Joseph Haydns Cellokonzert in C-Dur unter Maestro Zubin Mehta im Charles Bronfman Auditorium Tel Aviv (main auditorium).

Als eine der ersten Studenten der 2016 neu gegründeten Barenboim-Said Akademie studierte Teresa zwei Jahre lang mit Frans Helmerson im Artist Diploma Programm. Teresa ist Mitglied des West-Eastern Divan Orchestras, Akademistin der Staatskapelle Berlin und Mitglied des Boulez Ensembles und trat mehrmals im Pierre Boulez Saal in verschiedenen Kammermusik-Formationen auf.

Teresas Konzerttätigkeit als Solistin und Kammermusikerin führte sie nach Rumänien, Bulgarien, Israel, Holland, Frankreich, Italien und Deutschland, in Säle wie „Halle aux Grains“ in Toulouse und die Elbphilharmonie Hamburg.

Seit 2017 spielt Teresa auf einem Sergio Peresson Cello, gebaut im Jahre 1970 für Jacqueline du Pré, großzügig zur Verfügung gestellt von Maestro Daniel Barenboim.

9. Konzert: Sonnabend, 25. Mai 2019, 20 Uhr

Xenon Saxophonquartett

J. S. Bach: Fantasie und Fuge in a-Moll BWV 904
A. Glazounov: Saxophonquartett in B-Dur op. 109
H. Rott: Streichquartett in c-Moll

Die Musikgemeinde freut sich auf vier junge Saxophonisten, die als Stipendiaten des Deutschen Musikwettbewerbs zu den Hoffnungsträgern der Kammermusikszene gehören. Seinen Namen leitet das Ensemble von dem äußerst seltenen einatomigen Gas Xenon ab. So besonders wie dieses wertvolle Element in Technik und Wissenschaft ist, so wollen die vier Saxophonisten ihre musikalische Leidenschaft dynamisch, innovativ und modern ihrem Publikum vorstellen. Für das Saxophon, ein 1846 von Adolphe Sax neu entwickeltes Blasinstrument, und besonders für Saxophonensembles wurde selten eigens klassische Musikliteratur geschrieben. Die Bläser greifen gerne auf Arrangements zurück, so auch das Xenon Quartett, das die Fantasie und Fuge in a-Moll von J.S. Bach in Harburg spielen wird. Danach erklingt das Saxophonquartett B-Dur von A. Glasunow. Rückblickend auf die Musik des 19. Jahrhunderts hat der Komponist hier eigens für diese Bläserformation geschrieben. Nach der Pause erklingt dann das für Saxophone arrangierte Streichquartett c-Moll von H. Rott, einem Zeitgenossen von J. Brahms. Dieses hochgelobte Streichquartett des bis heute wenig bekannten Komponisten wurde spät wiederentdeckt und erst 2002 vollständig aufgeführt.

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Restkarten können an der Abendkasse ab 19:30 erworben werden, Vorbestellungen unter 040-796 60 08.

Neu! Musik! Donnerstag, 2. Mai 2019, 20 Uhr

Ensemble Resonanz
Yorck Dippe, Sprecher
DJ Richard von der Schulenburg

Leos Janácek (1854-1928)
Streichquartett Nr. 1 »Kreutzersonate«

Kann eine Frau ihren Mann mit einer Geige betrügen?
Sie kann. Findet ihr Mann und bringt sie im dramatischen Finale um. Soweit die Kreutzersonate von Tolstoi. Leos Janácek kommt in seiner Vertonung der Geschichte zum Streichquartett zu einer anderen moralischen Antwort: Seine Musik ist böhmischer Feminismus, ein leidenschaftliches Plädoyer für die Sehnsucht der Frau nach Lust und Autonomie.

Bei der Veranstaltung Neu! Musik! wird alte und neue Musik auf innovative und persönliche Weise verbunden. Moderiert wird von den Musikern selbst, Gespräche und kühle Getränke gibt es an der Bar.

Bildnachweis: Leoš Janáček mit seiner Frau Zdeňka (1881), Wikipedia

Kindermusiktheater Sonntag, 28. April 2019, 15 Uhr

„Papa Haydns kleine Tierschau“
oder: „Wie klingt eine Giraffe?“

Ein Musiktheaterstück für Kinder ab fünf Jahren mit Jörg Schade und Christina Wiesemann von Jörg Schade und Franz-Georg Stähling.
Musik von Joseph Haydn, arrangiert für Bläserquintette von
Ulf-Guido Schäfer.
Bei diesem Kindermusiktheater können Sie Ihre Enkel, Kinder oder Nachbarskinder im Rahmen Ihrer Mitgliedschaft und der freien Plätze mitnehmen!

Papa Haydn: Jörg Schade
Maus: Christina Wiesemann

Flöte: Vukan Millin
Oboe: Vera-Isabel Volz
Klarinette: Florian Stubenvoll
Horn: Adam Lewis
Fagott: Bernhard Wesenick

Der Komponist Joseph Haydn, auch „Papa Haydn“ genannt, hat ein großes Problem! Zu seiner neuesten Sinfonie, die „Die Giraffe“ heißen soll, will ihm einfach nichts Gescheites einfallen! Ob ihm da seine Musiker(kollegen) helfen können? Sie spielen – für Bläserquintett arrangierte – Auszüge aus anderen „Tiersinfonien“, zum Beispiel „Der Bär“ und „Die Henne“… aber nein, das ist es nicht… er braucht etwas Neues, Eigenes für diese „Giraffe“… Was gibt es noch? „Der Verwirrte“ geht auf „Die Jagd“, bis ihn „Der Paukenschlag“ unterbricht… Nein, alles nicht das Richtige…

Also sind die Zuschauer gefragt! Gemeinsam mit ihnen und den Musikern macht sich also Papa Haydn erneut auf die Suche nach den richtigen Noten! Dabei geht es äußerst turbulent zu; denn zu allem Überfluss hat eine Maus das Notenpapier mit den frischen Notenköpfen angeknabbert, und die anderen guten Notenideen machen sich plötzlich selbstständig und ergreifen die Flucht! Papa Haydn befindet sich am Rande eines Nervenzusammenbruchs! Erschöpft von dieser Jagd will er kurz ein Nickerchen machen.

Plötzlich wird er von einem Riesenkrach geweckt… Was ist geschehen? „…ich mag Tiere eigentlich nicht besonders… beim Mittagsschlaf ärgern mich die Fliegen; die machen zum Beispiel einen ekligen Klecks mitten in die Noten und meine Musiker glauben dann, das wäre ein Ton und die ganze Musik klingt schräg…!“

Eine Vorstellung für Ohr und Auge, die Kindern (und Erwachsenen?!) die Angst vor klassischer Musik nehmen will und diese einmal anders präsentiert: verspielt, mit viel Witz und Spaß!