Johannespassion, Dienstag, 12. April 2022, 20 Uhr Friedrich-Ebert-Halle

Neu! Musik!

Johann Sebastian Bach: Johannes-Passion, BWV 245
Ensemble Resonanz

Eine Geschichte über Freundschaft und Verrat, Gewalt und Verurteilung bis hin zu Kreuzigung und gewaltsamem Tod. Das Ensemble Resonanz versetzt sich mitten ins aufgeheizte Geschehen von Bachs Johannespassion und präsentiert eine eigene, intime Fassung in kammermusikalischer Besetzung. Die Noten bleiben unangetastet, auf den großen Turba-Chor wird verzichtet. Dafür begeben sich Gitarre und Electronic Continuo gemeinsam auf sphärische Ausflüge. Spannungsgeladen, subversiv, reduziert.

Hanna Herfurtner, Sopran
Ida Aldrian, Mezzosopran
Thomas Volle, Tenor
Georg Gädker, Bariton
Simon Schnoor, Bariton
Michael Petermann, Electronic Continuo
Johannes Öllinger, E-Gitarre
Markus Schwind, Trompete
Ensemble Resonanz

Karten für Mitglieder der Musikgemeinde Harburg können per Mail bis Mittwoch, den 23.3.2022 unter info@musikgemeinde-harburg.de vorbestellt werden.

Kein Vorverkauf! Restkarten soweit verfügbar für 30 Euro (Schüler und Studenten 15 Euro mit geltenden Nachweisen) nur an der Abendkasse (19.00-19.30 Uhr).

Foto: Hansestadt Wismar: Christus mit Dornenkrone in der Nikolaikirche, https://www.flickr.com/photos/wwwuppertal/

7. Konzert, Freitag, den 25. März 2022


Silke Aichhorn, Harfe
Dejan Gavric, Flöte
Philipp Nickel, Viola


A. Bax: Elegiac. Trio für Flöte, Viola u. Harfe
Th. Dubois: Terzettino
J. Ibert: Deux Interludes
M. Ravel: Sonatine en Trio

Der Harfenistin Silke Aichhorn ist es gelungen, binnen weniger Jahre ihr Instrument im Konzertsaal wieder heimischer werden zu lassen („FAZ“). Die als Solistin wie Kammermusikerin konzertierende Musikerin gehört zu den gefragtesten und vielseitigsten Harfenistinnen in Europa, ihre Ausbildung in Lausanne und Köln, sie ist mehrfache Preisträgerin internationaler Wettbewerbe sowie mehrerer Kulturpreise. Mit ihrem umfangreichen Repertoire sowie den verschiedensten Kammermusikbesetzungen ist die Harfenistin bei internationalen Festivals sowie als Solistin mit Orchester zu hören. Silke Aichhorn wird ebenso regelmäßig zu Fernseh- und Rundfunkaufnahmen eingeladen. Neben Konzertauftritten innerhalb Europas war sie in Hongkong, Brasilien, Australien, Thailand, Japan und den USA zu Gast.
Mit dem Flötisten Prof. Dejan Gavric, der Harfenistin Regine Kofler und dem Cellisten Prof. Mathias Johansen pflegt sie eine intensive Zusammenarbeit. 2014 spielte sie beim Weltharfenkongreß in Sydney als Uraufführung das Harfenkonzert op.9 von Ernst Eichner und ein Privatkonzert mit ihrem Flötisten Prof. Dejan Gavric für den emeritierten Papst Benedikt XVI im Vatikan. Seit 2018 tritt die Harfenistin mit ihrer kabarettistischen Lesung „Lebenslänglich Frohlocken“- Skurriles aus meinem Musikerdasein auf, im Januar 2019 erschien das dazugehörige Buch, im November 2019 das Hörbuch. Ihre Diskographie umfasst aktuell 29 CDs, 2006 gründete sie ihr eigenes CD-Label HÖRMUSIK. Die zweifache Mutter wohnt mit ihrer Familie in Traunstein/Oberbayern.

Geboren wurde Dejan Gavric 1966 in Belgrad. Von 1984 bis 1988 studierte er an der Belgrader Musikhochschule. Danach erhielt er ein Stipendium, das ihm ermöglichte, weitere vier Jahre an der Folkwang-Hochschule Essen bei Prof. Matthias Rütters zu studieren. Die künstlerische Abschlussprüfung bestand er im Februar 1991 mit Auszeichnung. Im Jahre 1993 schloss er sein Konzertexamen ebenfalls mit Auszeichnung ab. Im Anschluss daran erhielt er dort einen Lehrauftrag. Dejan Gavric war in den Jahren 1996 und 2001 Preisträger bei internationalen Wettbewerben wie „Maria Canals“ in Barcelona/ Spanien und „Leonardo De Lorenzo“ in Viggiano / Italien. Als Solist und im Kammerensemble trat er vielfach in England, Frankreich, Spanien, Österreich, Italien, Japan und in den USA auf. Von 1996 bis 1998 war er Solo-Flötist des Theaters und der Philharmonie Essen, danach in der gleichen Position bei der Neuen Philharmonie Westfalen. Ab der Saison 1999/2000 war er Solo-Flötist des Grazer Philharmonischen Orchesters. Mit Beginn des Wintersemesters 2002/ 2003 wurde er als ordentlicher Professor für Flöte und Kammermusik an den Fachbereich Musik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen.

Philipp Nickel ist seit 2003/04 als Erster Solobratscher im Frankfurter Opern- und Museumsorchester engagiert. Daneben gastiert er regelmäßig bei verschiedenen großen deutschen Orchestern, wie den Hamburger und den Münchner Philharmonikern, den Bamberger Symphonikern oder dem Orchester der Bayerischen Staatsoper. Erste Orchestererfahrung sammelte er wiederholt als Aushilfe bei den Berliner Philharmonikern und im Gustav-Mahler-Jugendorchester. Geboren 1974 in Hamburg, begann Philipp Nickel im Alter von sieben Jahren das Violinespiel. Er studierte zunächst Violine an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin bei Christoph Poppen und Eberhard Feltz. Nach dem Wechsel zur Viola setzte er seine Studien bei Stefan Fehlandt (Vogler Quartett) und später bei Erich Krüger an der Hochschule für Musik »Franz Liszt« in Weimar fort. Er besuchte Meisterkurse bei Jürgen Kussmaul, Hartmut Rohde, Tabea Zimmermann u.a. und war Stipendiat verschiedener Stiftungen, darunter der Internationale Richard-Wagner-Verband und die Menuhin-Stiftung »Live Music Now«.

6. Konzert, Montag, den 14. Februar 2022

Symphoniker Hamburg

Pablo González, Dirigent
Svetlin Roussev, Violine

Édouard Lalo (1823-1892)
Symphonie espagnole d-Moll op. 21 für Violine und Orchester
Allegro non troppo
Scherzando: Allegro molto
Intermezzo: Allegretto non troppo
Andante
Rondo: Allegro

Pablo González, der als einer der leidenschaftlichsten Dirigenten seiner Generation gefeiert wird, ist Chefdirigent des Spanischen Radio- und Fernsehsymphonieorchesters (RTVE) und tritt regelmäßig im Teatro Monumental in Madrid auf. Zuvor war er Musikdirektor des Orquestra Simfònica de Barcelona i Nacional de Catalunya. Russisches und deutsches symphonisches Repertoire des 19. Jahrhunderts gehören zu Pablo González‘ Kernrepertoire. Für seine Interpretation hat er breite Anerkennung von Publikum und Kritik erhalten und als Gastdirigent eine Reihe enger Beziehungen zu bedeutenden europäischen Orchestern geknüpft. Die letzten Spielzeiten waren insbesondere von Debüts und wiederkehrenden Besuchen bei einigen der führenden Sinfonieorchester Deutschlands geprägt, die Pablo González zu wichtigen Veranstaltungsorten wie u. a. dem Berliner Konzerthaus mit dem Konzerthausorchester Berlin, dem Großen Sendesaal des Hessischen Rundfunks mit dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt oder etwa dem Kulturpalast mit der Dresdner Philharmonie führten. Pablo González arbeitet häufig mit vielen angesehenen Solisten zusammen. Im Februar 2022 ist Pablo González erstmals mit den Symphonikern Hamburg – und sogar erstmals in Hamburg – zu erleben.

Svetlin Roussev begann seine musikalische Ausbildung in sehr jungen Jahren bei seiner Mutter, einer Professorin an der Musikschule seiner Heimatstadt Ruse, Bulgarien. Mit 15 Jahren wurde er am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris aufgenommen. Seit er im Mai 2001 den ersten Preis beim viel beachteten ersten Internationalen Sendai-Wettbewerb gewann, genießt der charismatische Geigenvirtuose Svetlin Roussev eine prestigeträchtige internationale Karriere und tritt in vielen der wichtigsten Konzertsäle der Welt auf. Er spielt ein breites Repertoire, das vom Barock bis zur Gegenwart reicht, ist bekannt für seine Interpretationen slawischer Kompositionen und fördert die bulgarische Musik. 2006 zum gefeierten bulgarischen Musiker des Jahres gekürt, ehrte ihn sein Heimatland 2007 und 2016 erneut mit der vom Kulturministerium verliehenen Cristal Lyra-Auszeichnung. 2018 wurde Roussev zusammen mit dem Literaturnobelpreisträger Elias Canetti Ehrenbürger seiner Heimatstadt Ruse.
Roussev ist Professor an der renommierten Haute École de Musique in Genf und hat weltweit Meisterkurse für Violine und Kammermusik gegeben. Er ist außerdem künstlerischer Berater und Artist in Residence des March Music Days International Festival in seiner Heimatstadt Ruse. Er spielt auf der Stradivarius 1710 Camposelice Violine, die freundlicherweise von der Nippon Music Foundation zur Verfügung gestellt wurde.

Das nennt man wohl grenzüberschreitende Verwirrung: Édouard Lalo, dieser hierzulande etwas zu wenig bekannte französische Komponist mit alten spanischen Wurzeln und einer leidenschaftlichen Vorliebe für deutsche Kammermusik, schrieb in den 1870er-Jahren eine »norwegische Fantasie«, ein »russisches Konzert« – und eine »Symphonie espagnole«, die zwar zum Teil spanisch klingt, aber keine Symphonie ist. Schon die Anzahl der Sätze (fünf) ist nicht gewöhnlich. Und viel zu sehr steht die Solovioline im Vordergrund, als dass man nicht von einem Violinkonzert sprechen könnte und sollte.

Das schmälert jedoch nicht den Wert des 1874 geschriebenen Werks, das als ein wesentliches der romantischen Violinliteratur sowie als Lalos beliebtestes gilt; schon der Widmungsträger, der spanische Virtuose Pablo de Sarasate, verschaffte diesem getarnten Solistenkonzert einen angemessen prominenten Namen. (Lalo dankte ihm für die Inspiration: »Ohne Sie hätte ich weiter unbedeutenden Kram geschrieben!«) Die technischen Herausforderungen sind mitunter gewaltig. Davon weiß der Beginn des energischen ersten Satzes allerdings noch nicht viel. Wuchtig wird uns das erste Thema »eingehämmert«: b-b-f, b-b-b-f, das ist nicht gerade feingeistig, doch auch Beethovens meisterhafte Fünfte entwickelte sich bekanntlich aus einem simplen Miniatur-Motiv, das diesem hier gar nicht unähnlich – nur eben ab- statt aufwärtsgerichtet – ist.

Es ist ein geschickter Kniff Lalos, das Werk in fünf, jeweils nicht allzu lange Sätze aufzuteilen. Ermöglicht ihm dies doch eine große Bandbreite an Stilvariationen. Hohe Lagen, tiefe Lagen, atmosphärische Wechsel, Virtuosität und Gefühlsausdruck – all das macht die »Symphonie espagnole« so attraktiv. Das Scherzando an zweiter Stelle sorgt mit Streicher-Pizzikato und Bläsersignalen für eine verspielte Faschingsstimmung. Den dritten Satz »Intermezzo« eröffnet das Orchester mit einem »spanisch« klingenden Rhythmus: Triole plus zwei Achtel. Und die Violine darf schwelgen und tänzerisch springen. Im einzigen wirklich langsamen Satz, dem Andante, kommen Fans des iberischen Melancholie-Melos‘ auf ihre Kosten, wenn die Soloviole zum zart-lyrischen Gesang ansetzt. Und zum Finale erwartet uns ein vergleichsweise heiteres, verschmitztes sowie teils äußerst virtuoses Rondo.

Olaf Dittmann

5. Konzert, Sonnabend, den 29. Januar 2022, Friedrich-Ebert-Halle, 20 Uhr

2G-Plus Veranstaltung!

ENSEMBLE 13/14
der Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Christoph Konnerth, Fagott
(Klasse Prof. Christian Kunert)
Ulrich Windfuhr, Leitung

Entfällt kurzfristig: Bertold Hummel (1925–2002)
Concertino op. 27b für Fagott und Streichorchester

Gustav Mahler (1860–1911)
Sinfonie Nr. 7 e-Moll (arr. für Kammerorchester Klaus Simon)

Bertold Hummels Concertino op. 27 entstand 1964 als ‚Concertino für Bassetthorn und Streichorchester‘. 1992 erfolgte die Einrichtung für Fagott und Streichorchester (op. 27b). In diesem dreisätzigen, im Solopart äußerst virtuos angelegten Werk überrascht als besonders originell die organische Einbeziehung französischer Volksmelodien. Die Melodik und Harmonik basiert vorwiegend auf Quart-und Quintfolgen, die, abgeleitet von einer Volksweise, das musikalische Material für den Prolog (1.Satz) bzw. für das gesamte Werk liefern. Das ‚Concerto‘ (2.Satz) wird beherrscht von einem markanten Motiv des Fagotts (Triolenauftakt, Quart- und Quintsprung). Rondoartig taucht dieses Motiv auch im Orchester in verschiedenen
Varianten auf. Des Weiteren bestimmen nervöse Skalenbewegungen, kontrapunktiert von Synkopen und ungeraden Rhythmen, den musikalischen
Verlauf. Plötzlich erscheint wieder eine Volksmelodie – als Kontrastgedanke.
Nach einer virtuosen Solokadenz wird diese als ‚cantus firmus‘
im Orchester weitergeführt. Auf die äußerst rasanten Finaltakte dieses
Satzes folgt ein besinnlicher Epilog (3. Satz) in der Art eines ‚antiphonen
Gesanges‘ zwischen den 1.Violinen (von den übrigen Streichinstrumenten
harmonisch gestützt) und dem Soloinstrument.

Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 7 e-Moll wurde für Kammerorchester von Klaus Simon arrangiert. Die Aufführungsdauer beträgt ca. 80 Minuten. en. Aufgrund ihres Entstehungsprozesses gehört die 7. Sinfonie zu den mühsamsten Schöpfungen Mahlers. Bereits vor der Vollendung der 6. Sinfonie entstanden im Sommer 1904 die beiden Nachtmusiken der 7. Sinfonie. Im Sommer des darauffolgenden Jahres sollte die Fortsetzung und Vollendung des Werkes erfolgen. Mahler reiste hierfür eigens von Wien zu seiner Familie an den Wörthersee. Auf Grund des persönlichen Druckes, das Werk vollenden zu müssen, stellte sich eine kreative Blockade bei Mahler ein, der sich nach eigener Aussage „bis zum Trübsinn“ mit dem Werk quälte. Auch eine Reise in die Dolomiten konnte keine schöpferische Phase einläuten. Erst die Rückkehr zum Wörthersee löste die Blockade, laut eigener Aussage durch einen Ruderschlag bei einer Fahrt über den See. „Beim ersten Ruderschlag fiel mir das Thema der Einleitung zum ersten Satze ein.“ In nur vier Wochen erfolgte anschließend die Fertigstellung der restlichen Sinfonie. Die endgültige Instrumentation fand anschließend in mehreren Arbeitsschritten statt. Die letzten Korrekturen wurden erst wenige Tage vor der Uraufführung vorgenommen. (Quelle: Wikipedia Artikel).

Das Ensemble 13/14 der Hochschule für Musik und Theater Hamburg ist ein solistisches Ensemble aus circa 13-15 Spielern, welches das Repertoire dieses Genres einmal jährlich erarbeitet und in 2 Abenden vorstellt.

In einer Musikerfamilie aufgewachsen erhielt Christoph Konnerth mit 9
Jahren Unterricht am Saxophon und wenig später auch am Fagott. Als
16-jähriger entschloss er sich zu einem klassischen Musikstudium mit
Hauptfach Fagott bei Prof. Albrecht Holder an der HfM Würzburg. Bereits
während seiner einjährigen Auslandsstudienzeit am Conservatorium Maastricht,
hat der junge Musiker erste Eigenkompositionen für diverse Projekte
und kleine Ensembles fertig gestellt. Im Juni 2017 schloss er sein
Masterstudium bei Prof. Christian Kunert und Rainer Leisewitz an der Hfmt
Hamburg ab und begann das Studium zum Konzertexamen in derselben
Klasse. Von September 2017 bis Mai 2019 war Christoph Konnerth Mitglied
der Orchesterakademie des Philharmonischen Staatsorchester Hamburg
und spielt seit Mai 2019 als Solo-Kontrafagottist im selben Orchester.

Ulrich Windfuhr war 1985 Preisträger beim Internationalen Dirigierwettbewerb
Vittorio Gui und 1986 beim Internationalen Dirigierwettbewerb
Janos Ferencic in Budapest. Sein erstes Engagement erhielt er 1986 am
Theater Dortmund. Es folgten verschiedene Anstellungen als 1. Kapellmeister
und Generalmusikdirektor an bedeutenden deutschen Bühnen.
Von 1998 bis 2003 wirkte Windfuhr an der Seite von Intendantin Kirsten
Harms als Generalmusikdirektor der Bühnen der Landeshauptstadt Kiel
und erregte mit großen Opernproduktionen und preisgekrönten CD-Einspielungen
internationale Aufmerksamkeit. Seine Konzerttätigkeit führte
ihn von Beginn seiner Laufbahn an durch Europa und darüber hinaus in
die USA bis nach Korea. Als Operndirigent gastierte er an renommierten
deutschen Bühnen, u. a. an der Deutschen Oper Berlin, wo er inzwischen
regelmäßig zu Gast ist. Von 2007 bis 2013 war Ulrich Windfuhr Professor
für Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. 2013 folgte
er dem Ruf auf die Professur für Dirigieren und Orchesterleitung der
Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

Morgenfeier, Sonntag, 9. Januar 2022, 11.00 Uhr, Friedrich-Ebert-Halle

Anne Weber liest aus ihrem Buch
„Annette – ein Heldinnenepos“

Moisés Mattos, Klavier

Franz Schubert: Drei Klavierstücke – Nr. 2 – Allegretto
Claude Debussy: Pour le piano

Mit dem Deutschen Buchpreis 2020 ausgezeichnet

Was für ein Leben! Geboren 1923 in der Bretagne, aufgewachsen in einfachen Verhältnissen, schon als Jugendliche Mitglied der kommunistischen Résistance, Retterin zweier jüdischer Jugendlicher — wofür sie von Yad Vashem später den Ehrentitel »Gerechte unter den Völkern« erhalten wird –, nach dem Krieg Neurophysiologin in Marseille, 1959 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wegen ihres Engagements auf Seiten der algerischen Unabhängigkeitsbewegung… und noch heute an Schulen ein lebendiges Beispiel für die Wichtigkeit des Ungehorsams. Anne Weber erzählt das unwahrscheinliche Leben der Anne Beaumanoir in einem brillanten biografischen Heldinnenepos. Die mit großer Sprachkraft geschilderten Szenen werfen viele Fragen auf: Was treibt jemanden in den Widerstand? Was opfert er dafür? Wie weit darf er gehen? Was kann er erreichen? Annette, ein Heldinnenepos erzählt von einer wahren Heldin, die uns etwas angeht.

„Die Kraft von Anne Webers Erzählung kann sich mit der Kraft ihrer Heldin messen: Es ist atemberaubend, wie frisch hier die alte Form des Epos klingt und mit welcher Leichtigkeit Weber die Lebensgeschichte der französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir zu einem Roman über Mut, Widerstandskraft und den Kampf um Freiheit verdichtet. „Annette, ein Heldinnenepos“ ist eine Geschichte voller Härten, die Weber aber mit souveräner Dezenz und feiner Ironie erzählt. Dabei geht es um nichts weniger als die deutsch-französische Geschichte als eine der Grundlagen unseres heutigen Europas. Wir sind dankbar, dass Anne Weber Annette für uns entdeckt hat und von ihr erzählt.“ (Jurybegründung Deutscher Buchpreis 2020)

Text: Verlag Matthes & Seitz Berlin (https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/annette-ein-heldinnenepos.html); Foto: Anne Weber auf dem Blauen Sofa der Leipziger Buchmesse 2017 von Heike Huslage-Koch

Pianist Moisés Natividade de Mattos, ist in der Stadt Juiz de Fora im Südosten Brasiliens aufgewachsen. Seine früh erkennbare, außergewöhnliche Musikalität förderte vor allem André Pires, bekannter Musikpädagoge und Professor für Klavier. In wenigen Jahren vermittelte er ihm Kenntnisse, die sonst bei intensiver Arbeit in viel längerer Zeit erworben werden. Vorher hatte Moisés de Mattos, als Sohn von Analphabeten, unter äußerst schwierigen Bedingungen autodidaktisch gelernt.
Wie einem inneren Kompass folgte er seiner Begeisterung für die Musik der deutschen Klassik und Romantik, erlernte im Selbststudium die deutsche Sprache. An der Hochschule für Künste Bremen studierte er bei Gundel Deckert und Martin von der Heydt Klavier und beendete sein Studium als Bachelor mit Auszeichnung. Zur Zeit befindet er sich am Ende seines Master-Studiums. Unterricht in Meisterkursen erhielt er von Ivone Bambirra, Lilya Zilberstein, Konrad Elser und Young-Lang Han.
Sein Engagement gilt auch der Kammermusik. Auf Einladung seiner Heimatstadt spielte Moisés de Mattos eine Konzertreihe in Brasilien. In Manchester als Solist, gastierte Mattos mit anderen Musikern und trat als Mitglied des Bremer Hochschulorchesters auf. 2020 war sein großer Auftrittim Matineekonzert in der Hamburger Elbphilharmonie. In seinen Konzerten ist es ihm ein besonderes Anliegen, dem Publikum die Schönheit und Komplexität klassischer Musik nicht nur auf intellektueller Ebene zu vermitteln. Er möchte mit seinen Interpretationen die Menschen emotional erreichen und so für die klassische Musik begeistern, wie er es selbst in seiner Kindheit auf einem anderen Kontinent erlebte.

Kein Vorverkauf! Restkarten soweit verfügbar nur an der Tageskasse (10.30-11.00 Uhr)

Sonderkonzert: Montag, den 20. Dezember 2021

Weihnachtsoratorium
Ensemble Resonanz

Es gibt viele Wege Weihnachten zu feiern. Das Ensemble Resonanz präsentiert Bachs Weihnachtoratorium inszeniert als Hausmusik unter Freunden. Ohne großen Chor und in kleiner Besetzung wurden dreißig Arien, Rezitative, Chöre und Choräle aus Bachs Meisterwerk in einer ganz eigenen Version bearbeitet. Die Partitur bleibt unangetastet, E-Gitarre und Hammond-Orgel im Continuo, nur eine Trompete und das ganze Ensemble stimmt bei den Chorälen mit ein. So klingt Hausmusik beim Ensemble Resonanz.

Hanna Herfurtner, Sopran
Ida Aldrian, Alt
Tim Karweick, Tenor
Simon Schnorr, Bariton
Johannes Öllinger, Gitarren
Markus Schwind, Trompete
Michael Petermann, Vintage-Keyboards
Ensemble Resonanz

Kein Vorverkauf! Restkarten soweit verfügbar nur an der Abendkasse (19.00-19.30 Uhr)

4. Konzert: Sonnabend, den 11. Dezember 2021

Hamburger Camerata

Joanna Kamenarska, Violine und Leitung
Imme-Jeanne Klett, Flöte
Hagit Parnes, Flöte

Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Konzert für Violine und Streicher E-Dur BWV 1042 
Brandenburgisches Konzert Nr. 4 G-Dur BWV 1049 

Zwischen den großen Sinfonieorchestern und den ungezählten Kammermusikformationen ist die Hamburger Camerata anzusiedeln: Ihre Musiker-innen und Musiker können dank ihrer solistischen Qualitäten in kleinen bis hin zu kammermusikalischen Besetzungen konzertieren, alle zusammen aber auch am sinfonischen Repertoire teilhaben. Gerade in diesem Bereich zwischen ganz klein und ganz groß gibt es eine schier unendliche Vielfalt an Werken unterschiedlichster Stile und Klangfarben, so dass die Programme der Hamburger Camerata sich seit ihrer Gründung 1986 durch Vielseitigkeit auszeichnen.

Joanna Kamenarska wurde in Sofia bei Prof. Josif Radionov und in Salzburg bei Prof. Ruggiero Ricci und Prof. Igar Ozim ausgebildet. Seit ihrer frühesten Kindheit gibt sie Konzerte und spielt regelmäßig im In- und Ausland. Ihr breit gefächertes Solorepertoire reicht vom Barock bis hin zur zeitgenössischen Avantgarde. Seit 2007 lebt sie in Hamburg und übernahm zunächst die 2. Konzertmeisterin-Position beim NDR Elbphilharmonie Orchester. 2008 wurde sie 2. Konzertmeisterin beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg. Seit Februar 2018 unterrichtet sie als Lehrbeauftragte das Fach Orchesterstudien an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Joanna Kamenarska spielt eine Violine von J. B. Guadagnini (Ex-Flesch) aus dem Jahr 1740, eine Leihgabe aus privatem Besitz.

Imme-Jeanne Klett erhielt ihre Ausbildung bei Prof. Jean-Claude Gérard und Prof. Ingrid Koch-Dörnbrak. Sie konzertiert als Solistin und Kammermusikerin international erfolgreich bei vielen renommierten Festivals. Im Jahre 1995 gründete Imme-Jeanne Klett das Ensemble Obligat Hamburg. Seit 1999 ist sie Solo-Flötistin der Hamburger Camerata und gründete 2015 auch das Hamburger Bläserquinett. Imme-Jeanne Klett ist Professorin für Flöte an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und lehrt international bei Kursen für Flöte und Kammermusik.

Die israelische Flötistin Hagit Parnes absolvierte einen Bachelor of Music an der Buchmann-Mehta School of Music der Universität Tel-Aviv und einen Master of Music an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Seit 2010 tritt sie mit der Hamburger Camerata auf, und ist seit 2012 als Aushilfe am Theater Lüneburg tätig. Neben Orchesterbesetzungen steht Hagit auch bei vielen Kammermusikkonzerten im Großraum Hamburg mit Holzbläserquintetten und unterschiedlichen Flötenensembles auf der Bühne.

Joanna Kamenarska
Imme-Jeanne Klett
Hagit Parnes

3. Konzert: Dienstag, den 16. November 2021

Julian Trevelyan, Klavier

Preisträger Géza Anda Competition 2021

Steinway Prizewinner Concerts


L. v. Beethoven: Klaviersonate op. 57
G. Fauré: Nocturne Nr. 13 in h-Moll, op. 119
J. Brahms: Vier Klavierstücke op. 119

Julian Trevelyan ist ein britischer Musiker. 2021 erreichte er den zweiten Platz beim Concours Géza Anda in Zürich und gewann gleichzeitig den Mozartpreis und den Publikumspreis. Im Alter von 16 Jahren war er Hauptpreisträger und ebenso jüngster Preisträger des Concours Marguerite Long in Paris. Weitere Preise gewann er bei den Wettbewerben Ile de France (F), Dudley (UK), Dumortier (B) und Kissinger Klavierolymp (D).

Gefördert von Patrick Masure hat Julian in Paris an der École Normale Alfred Cortot Klavier und Komposition studiert. Bei Rena Shereshevskaya hatte er während seines Studiums Unterricht und arbeitet seit Herbst 2021 als ihr Assistent. Julian ist „Composer in Residence“ beim Ensemble Dynamique Paris. Er ist ein Alumnus der Lieven International Piano Foundation Hamburg.

Während seiner Ausbildung wurde Julian von Christopher Elton, Elizabeth Altman und Rita Wagner unterrichtet. Er studierte Musikwissenschaft an der Oxford University und hält zusätzlich ein Diplom in Geologie.

Julian lebt und arbeitet derzeit in Paris. In seiner Freizeit leitet er ein Streichquartett, spielt historische Instrumente und ist Teil eines Mandarin-A-Capella-Chores. Er liest und kocht gerne, treibt Sport und spricht neben Englisch auch Französisch, Deutsch und Italienisch.

2. Konzert: Dienstag, den 26. Oktober 2021

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Andreas Spering, Dirigent

Layla Claire, Sopran

Joseph Haydn (1732-1809)

Cantata“ Miseri noi, misera patria Hob. XXIVa:7

Symphonie Nr. 102 B-Dur Hob. I:102

Die kanadische Sopranistin Layla Claire war Absolventin des Lindemann Young Artist Development Program der Metropolitan Opera und debütierte dort als Tebaldo (Don Carlos). In den folgenden Jahren kehrte sie immer wieder als Gast nach New York zurück und verkörperte zahlreiche Rollen auch in Europa. Layla Claire wird oft für ihre farbenreiche, flexible Stimme und elegante Bühnenpräsenz gelobt. Zuletzt erweiterte sie ihr Repertoire mit einem Debüt als Händels Alcina bei den Händel-Festspielen Karlsruhe unter der Leitung von Andreas Spering. Opera News bezeichnete ihre Stimme als „eine der schönsten überhaupt“.

Andreas Spering […] arbeitet stablos fein nuanciert bis donnernd die dynamischen Kapriolen des Komponisten heraus. […] Eine Orgie für Musiker und Dirigenten, die sich und ihre Musik sichtlich und hörbar genossen.“ Erhard Petzel (Drehpunktkultur.at)
Auf dem Konzertpodium arbeitet Andreas Spering mit Orchestern wie den Bamberger Symphonikern, der Staatskapelle Weimar, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem New Japan Philharmonic, dem Gothenburg Symphony Orchestra, dem Scottish Chamber Orchestra, Orquesta y Coro Nacionales de España, dem Orchestre Philharmonique de Nice, dem Mozarteumorchester Salzburg, dem Lahti Symphony Orchestra und den Rundfunkorchestern in Köln, Hannover, Leipzig, Saarbrücken und München zusammen. Opernproduktionen führten ihn u. a. nach Göteborg, Kopenhagen, Antwerpen, Luxemburg, Nantes, Rouen, Strasbourg, Hannover, Essen, Nürnberg, Sevilla sowie mehrfach zu den Händel-Festspielen in Halle und Karlsruhe, wo er neben den großen Mozartopern zahlreiche Werke von Händel sowie Beethovens „Fidelio“ und Webers „Freischütz“ leitete. In Amsterdam dirigierte er die Wiederaufnahme von Pierre Audis gefeierter Produktion „And you must suffer“, beim Festival d’Aix-en-Provence gastierte er mit „Don Giovanni“ und „La finta giardiniera“ und beim Kulturwald Festival mit Wagners „Rheingold“. Bei den Händelfestspielen Karlsruhe leitete er Händels „Alcina“ zur Eröffnung der 40. Jubiläumssaison des Festivals. Er wurde geprägt vom Studium bei Gerd Zacher in Essen und von Reinhard Goebels Ensemble Musica Antiqua Köln, dem er mehrere Jahre als Cembalist angehörte. Als künstlerischer Leiter der Brühler Schlosskonzerte feierte er 2018 das 10-jährige Bestehen des von ihm etablierten Haydn-Festivals, das jährlich den Abschluss und Saisonhöhepunkt der Schlosskonzerte darstellt. Seine Diskographie umfasst etliche z. T. preisgekrönte Aufnahmen. So wurde seine Aufnahme der frühen Kantaten Haydns (harmonia mundi) u. a. von „Le Monde de La Musique“ ausgezeichnet, und die Einspielung von Haydns „Il ritorno di Tobia“ (Naxos) erhielt den „Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik“. Besondere Beachtung fand die bei Sony erschienene Mozart-CD mit Sabine Meyer und dem Kammerorchester Basel.

1. Konzert: Sonnabend, den 18. September 2021

Symphoniker Hamburg

Sylvain Cambreling, Dirigent
Péter Gulyka, Horn

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Hornkonzert Nr. 1 D-Dur KV 412
Allegro Rondo

Franz Schubert (1797-1828)
Symphonie Nr. 7 h-Moll D 759 „Die Unvollendete”
Allegro moderato
Andante con moto

Sylvain Cambreling ist seit Beginn der Saison 2018/2019 Chefdirigent der Symphoniker Hamburg. Der 1948 in Amiens geborene charismatische Ausnahmedirigent gehört zu den bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit. Sein Wirken für zeitgemäße ästhetische Maßstäbe in der Oper und sein Zugriff auf die programmatische Gestaltung im symphonischen Bereich haben die Musikwelt verändert und nachhaltig geprägt. Maestro Cambreling erfährt seit Jahrzehnten größte internationale Anerkennung für seine mitreißenden, ideen- und farbenreichen Aufführungen. Er war bis zum Sommer 2018 Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart („Opernhaus des Jahres” 2016) und bis März 2019 Chefdirigent des Yomiuri Nippon Symphony Orchestra in Tokio. Die 1997 aufgenommene Aufgabe als Erster Gastdirigent des Klangforums Wien erfüllte Cambreling mehr als 20 Jahre lang. Unter seiner Ägide als Generalmusikdirektor ist die Frankfurter Oper 1995 erstmals zum „Opernhaus des Jahres” gekürt worden, und er selber wurde 2009 „Dirigent des Jahres”. Zwischen 1999 und 2011 war Cambreling Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg. Seine zahlreichen Einspielungen, darunter das Gesamtwerk Olivier Messiaens, gelten als Referenzaufnahmen.

Péter Gulyka wurde 1989 in Abony in Ungarn geboren. Er erhielt mit neun Jahren seinen ersten Hornunterricht. Er studierte am Béla Bartók Konservatorium bei Tibor Beleznayan und an der Franz Liszt Akademie in Budapest bei Prof. Ferenc Tarjáni und Prof. Zoltan Varga. Seit 2013 studiert er an der Hochschule für Musik Detmold bei Prof. Michael Höltzel und Prof. Norbert Strertz. Er ist u. a. Preisträger des Internationalen Hornwettbewerb in Brno, Tschechien. Er war Praktikant beim Göttinger Symphonie Orchester und bis 2015 Solohornist am Landestheater Detmold. Péter Gulyka ist Erster Hornist bei den Symphonikern Hamburg seit 2015.

Bitte beachten Sie Ihre Konzert- (I – 17:30 – II – 19:15 – III 21:00), Park- und Einlasszeiten! Das bestehende Hygienekonzept u. a. mit Abstand und Händedesinfektion bleibt weiterhin im 3G-Modus. Der Einlass kann nur mit Nachweis Ihrer vollständigen Impfung, Ihrer Genesung, einem Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden, oder einem PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, erfolgen. Bitte geben Sie dazu beim Einlass zur Veranstaltung das ausgefüllte Kontaktdatenformular mit Name, Telefonnummer, Mitgliedsnummer und Angabe Ihrer Berechtigung ab (die Angaben werden nach 4 Wochen vernichtet). Außerdem gilt bis auf weiteres die Maskenp icht im Gebäude auch am Sitzplatz während der Veranstaltung (medizinische Maske, bevorzugt FFP2 Standard).

Wir bitten unsere Mitglieder, die dieses Konzert nicht besuchen können, uns die freien Plätze mitzuteilen unter Tel. 796 60 08.

Foto: J. Konrad Schmidt